Maximilian Kaller, Bischof vom Ermland

Eine Bronzebüste von Maximilian Kaller des Künstlers Burkhard Hoppe steht seit einiger Zeit in unserer Elisabeth-Kirche.

Wer ist Maximilian Kaller?

Maximilian Kaller wird am 10. Oktober 1880 in Beuthen/Oberschlesien als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Kardinal Kopp weiht ihn am 20. Juni 1903 – mit päpstlicher Dispens, weil er noch so jung ist – in Breslau zum Priester. Zunächst arbeitet er als Kaplan in Groß-Strehlitz, ab 18. November 1905 auf der Insel Rügen. Er gründet die Kirchengemeinde dort und baut Kapellen und Kirchen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Seelsorge für die polnischen Saisonarbeiter. Am 4. Mai 1917 wird er Pfarrer von St. Michael in Berlin. Es ist die größte und schwierigste katholische Gemeinde in der Hauptstadt. Mit vielen Gemeindemitgliedern ist er in besonderer Weise für die Arbeits- und Obdachlosen tätig. Er entwickelt ein Seelsorgekonzept für die Diaspora, das in seinem Buch „Unser Laienapostolat“ aufgeschrieben ist. Von 1926 bis 1930 ist er Apostolischer Administrator in Schneidemühl. Am 28. Oktober 1930 wird er dort durch Nuntius Orsenigo, Bischof O’Rourke (Danzig) und Weihbischof Hillebrand (Paderborn) zum Bischof von Ermland geweiht, nach der Wahl durch das Ermländische Domkapitel und Ernennung durch Papst Pius XI. Als bischöflichen Wahlspruch wählt er das Apostelwort „Caritas Christi urget me – Die Liebe Christi drängt mich“. Auch im Ermland entwickelt er einen neuen Seelsorgeplan, den er „Die Wandernde Kirche“ nennt. Unermüdlich ist er – ohne die Hilfe eines Weihbischofs - im großen Bistum, das die gesamte Provinz Ostpreußen umfasst, tätig. Unzählige Jugendliche firmt er. Für die Gemeinden und für die Priester hat er stets ein offenes Ohr und ein gutes Wort. Vor der Einnahme seiner Bischofsstadt Frauenburg durch die Rote Armee wird er am 7. Februar 1945 durch die Gestapo verhaftet und aus seinem Bistum entführt. Über Danzig gelangt er nach Halle/Saale. Auf einem gefahrvollen Weg kehrt er 1945 nach Ostpreußen zurück und wird am 16. August 1945 gezwungen, auf den polnisch verwalteten Teil des Bistums zu verzichten. Papst Pius XII. ernennt ihn am 24. Juni 1946 zum Sonderbeauftragten für die Ostflüchtlinge und Heimatvertriebenen. Auf kurzer Rast in seiner Frankfurter Notwohnung, mitten aus Arbeit und vielen Plänen, stirbt er am 7. Juli 1947 und wird in Königstein/Taunus, auf dem Friedhof neben der Pfarrkirche, beerdigt. Nicht nur viele Ermländerinnen und Ermländer verehren Bischof Kaller lebendig als großen Seelsorger, der unermüdlich für die Menschen arbeitet. Unvergessen ist u.a., dass er 1942 bereit ist, als Seelsorger in ein Konzentrationslager zu gehen. Bei der Ermländerwallfahrt in Werl am 4. Mai 2003 wird im Beisein von Kardinal Meisner der Seligsprechungsprozess eröffnet, gemeinsam durch den Bischof von Münster und den Erzbischof von Ermland (Sitz in Allenstein).

 

Gebet um die Seligsprechung des Bischofs von Ermland

Maximilian Kaller

Vater im Himmel!

Du hast Deinen Diener Maximilian zum Priester erwählt und ihn in schwerer Zeit zum Seelsorger auf Rügen, in Berlin, Oberhirten von Schneidemühl und Bischof von Ermland bestellt. In Deiner Kraft hat er unerschrocken das Evangelium verkündet, den Armen und Entrechteten gedient, sich für die Verwirklichung Deines Reiches auf Erden verzehrt. In der schweren Prüfung der Heimatlosigkeit war er als Päpstlicher Sonderbeauftragter den ihm Anvertrauten ein Vorbild unerschütterlicher Glaubenstreue. Nach seinem Tod haben viele Gläubige an seinem Grab gebetet, ihn um Fürsprache angerufen und Erhörung gefunden.

In Demut bitten wir Dich, barmherziger Gott, schenke uns Bischof Maximilian als besonderen Schutzpatron der Flüchtlinge und Heimatlosen Europas. Möge er sich unserer Nöte bei Dir annehmen und der Versöhnung der Völker und dem Frieden unter den Menschen dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

(Nur für den Privatgebrauch)

Gebetserhörungen bitte mitteilen:

KR Thorsten Neudenberger, Ermlandweg 22, 48159 Münster