Gottesdienstordnung in der Kar- und Osterwoche

Herzliche Einladung zu unseren besonderen Gottesdiensten in der Karwoche und zu Ostern!

Auferstehen und Losgehen!

Liebe Schwestern und Brüder,

Irgendwie ist es doch schon ein bisschen komisch: Ostern, das höchste Fest der Christenheit, das Fest des Lebens schlechthin, beginnt am Ort des Todes. Es beginnt an einem Grab. Ostern beginnt an einem Grab, also an einem Ort, an dem wir eigentlich nichts Neues mehr erwarten, sondern traurig die Erinnerung an Altes, Vergangenes und Gestorbenes – mehr oder weniger persönlich stark betroffen - pflegen.

Gräber, liebe Leser, Gräber gehören zu unserer Welt. Es gibt sie heute wie in allen Zeiten der Menschheitsgeschichte. Millionenfach werden sie auf den unzähligen Friedhöfen der ganzen Welt gepflegt. Mehr noch — so jedenfalls meine Erfahrung — auch an vielen anderen Stellen unseres Lebens gibt es so etwas wie Gräber. Was ich damit meine? Nun, ich denke, ähnlich wie Gräber auf den Friedhöfen sind oft auch Situationen, Ereignisse, Muster und Gegebenheiten unseres tagtäglichen Lebens, wo wir Scheitern, Beenden, Zerbrechen, Zusammenbruch und Ähnliches erleben. Ich denke dabei an so manche zerbrochene Ehe, misslungene Partnerschaften und zerstörte Freundschaften. Nichts bewegt sich mehr, die Liebe ist erstorben, die Leidenschaft abgekühlt. Erwartungen und Wünsche, Pläne und Visionen sind von der Alltagswirklichkeit erstickt. Zwei einsame Menschen nebeneinander, wortlos, hilflos. Und Gräber, liebe Leser, finden wir häufig auch in uns selbst. Dort, wo sich persönliche Pläne und Träume zerschlagen haben, wo nach Enttäuschungen, Kränkungen und Wut sich Resignation einstellte und dann nur noch Gleichgültigkeit blieb. Überall da, wo ich nicht mehr nachfrage und ausprobiere, sondern alles hinnehme, so wie es eben ist, dort wo ich resigniert habe — überall dort finden sich diese Gräber, die uns das Leben so schwer machen.

Liebe Leser, zu einem Grab machen sich Maria von Magdala und andere Frauen am frühen Morgen auf. Sie möchten dem Toten nahe sein, sie möchten trauern. Doch das Grab ist leer! Jesus hat es nicht im Grab gehalten, er ist auferstanden, aufgestanden zum Leben! Maria erfährt in diesem Moment: Das Grab ist keine Endstation! Auch das ist Teil der unglaublichen Osterbotschaft: Aus Gräbern kann Auferstehung geschehen, der Aufbruch ins Leben ist möglich – Jesus nach! Liebe Leser, das Grab Jesu ist leer! Der Leichnam ist fort, der Tod gewichen, das ist die kaum zu fassende Nachricht von der Auferstehung, und da ist dann auch die Ahnung, dass ihr nun völlig Neues bevorsteht. Von der trauernden Freundin wird Maria zur Apostelin, zur Verkünderin der Osterbotschaft.

Maria von Magdala damals hat sich entschieden zu glauben. Petrus, Johannes und die anderen Jünger haben sich ebenfalls entschieden zu glauben. Sie haben den Aufbruch, die Auferstehung gewagt, sie haben die alten, lieb gewohnten aber eingefahrenen Bahnen verlassen. Sie haben sich vertrauensvoll und mutig dem Neuen gestellt!

Und weil sie das getan haben, möchte ich uns alle ermuntern: Nehmen wir uns ein Beispiel an ihnen! Lassen auch wir uns von Jesu Auferstehung Mut machen, selbst neue Schritte zu wagen, gleichsam die Gräber in unserem Leben zu verlassen.

Christus ist auferstanden, nicht nur für sich, sondern für uns. Er ist auferstanden, und sein lebensspendender Geist will auch unsere Erstarrung in Bewegung bringen! Er ist auferstanden, damit auch wir auferstehen, zum Leben, nicht zu einem bisschen Leben, sondern zum Leben in Fülle.

Ich wünsche Ihnen allen zunächst eine gesegnete Karwoche und dann ein frohes Osterfest!

Günter Kischkewitz, Pastor

 

 

Gottesdienstordnung

Palmsonntag

Samstag, 12. April 17.00 Uhr Herz Jesu Vorabendmesse mit Palmweihe und Prozession
Samstag, 12. April 18.30 Uhr St. Michael Vorabendmesse mit Palmweihe und Prozession
Sonntag, 13. April 10.00 Uhr St. Barbara Hochamt mit Palmweihe und Prozession
Sonntag, 13. April 11.30 Uhr St. Elisabeth Familienmesse mit Palmweihe und Prozession

Gründonnerstag, 17. April

18.00 Uhr St. Barbara Abschluss der Fastenaktion "Sieben Wochen anders", anschl. Agapefeier im Pfarrheim
18.30 Uhr St. Elisabeth Abendmahlsmesse, anschl. Anbetung am Ölberg bis 21 Uhr
19.30 Uhr Herz Jesu Andacht zum Gründonnerstag, anschl. Agapefeier im Pfarrheim

Karfreitag, 18. April

09.00 Uhr St. Elisabeth Stilles Gebet in der Werktagskapelle bis 20 Uhr
11.00 Uhr St. Elisabeth Kreuzwegandacht
15.00 Uhr St. Elisabeth Liturgiefeier vom Leiden und Sterben Christi, anschl. Beichtgelegenheit in deutscher Sprache

Karsamstag, 19. April

09.00 Uhr St. Elisabeth Stilles Gebet in der Werktagskapelle bis 20 Uhr
20.00 Uhr St. Elisabeth Feier der Osternacht, anschl. österliche Speisensegnung*
     

Ostersonntag, 20. April

10.00 Uhr St. Barbara Festhochamt
10.00 Uhr Herz Jesu Festhochamt
11.30 Uhr St. Elisabeth Festhochamt

Ostermontag, 21. April

10.00 Uhr St. Barbara Festhochamt
10.00 Uhr St. Michael Festhochamt
11.30 Uhr St. Elisabeth Festhochamt

* Österliche Speisensegnung im Anschluss an die Osternacht am Karsamstag

Wir laden herzlich dazu ein, am Karsamstag, 19. April, 20 Uhr,

eigene Speisen zur Segnung mit in die Elisabeth-Kirche zu bringen.

Diese werden am Anschluss an die Osternacht gesegnet.